Wohin mit kleinen Kindern? Für Kinder ab 3 Jahren gibt es in Österreich, wenn auch nicht in ausreichender Zahl, Kindergärten. Wohin wenden
sich aber jene Eltern, deren Kind jünger als 3 Jahre ist? Diese Frage stellen sich vor allem Mütter, die ihr Kind
alleine erziehen, und Väter, die berufstätig sein müssen, um ihre Familie erhalten zu können.
Theoretisch können diese Eltern aus drei Varianten wählen: Sie können ihre Kleinen in eine Kinderkrippe geben,
wo 15 bis 20 Kinder von mehreren ausgebildeten Kindergärtnerinnen tagsüber betreut werden. Wer eine
individuelle Betreuung bevorzugt, entscheidet sich vielleicht für eine Tagesmutter, die in ihrer Wohnung neben
ihren eigenen Kindern noch bis zu drei "Tageskinder" betreut. Eine dritte Möglichkeit ist eine private
Kindergruppe, wo wenige Kinder (im Durchschnitt fünf bis acht) von einer erfahrenen Kindergärtnerin betreut
werden.
Praktisch finden von den ca. 300.000 kleinen Österreichern unter 3 Jahren nur ca. 6 Prozent einen
Betreuungsplatz. Daher fordert die Psychologin Martina Stoll eine sofortige Erhöhung des Angebotes. Eine
Ausweitung des Angebotes sollte so schnell wie möglich in Angriff genommen werden. Das Ziel ist es, "ein
möglichst breites und gutes Angebot sicherzustellen". Denn es sei nicht entscheidend, wo ein Kind den Tag
verbringt, sondern wie es betreut wird: Neuesten Untersuchungen zufolge legen Eltern größten Wert darauf, dass
ihre Kinder nur von erfahrenem Personal betreut werden, die Gruppen nicht zu groß sind und dass auf gesunde
Ernährung geachtet wird. Das Angebot an Spielzeug sowie die räumliche Ausstattung ist den meisten demnach
weniger wichtig.
【題組】72 In Österreich gibt es
(A)für jedes Kleinkind einen Betreuungsplatz.
(B)mehr Betreuungsplätze als zu betreuende Kinder.
(C)viel zu wenig Betreuungseinrichtungen für Kleinkinder.
(D)viel zu viel Betreuungseinrichtungen für Kleinkinder.